Galiani
Sachbuch
  • © Claude Truong-Ngoc

Moderation: Mitri Sirin (ZDF)

Lesung: Wolfgang Hörner

100 Jahre ist es her, da zerfiel das marode Osmanische Reich und die Türkische Republik wurde gegründet (29. Oktober 1923). Diese wollte ein radikal moderner Staat werden: mit Übernahme europäischer Rechtssysteme, freien Wahlen, Gleichstellung der Geschlechter und Gewaltenteilung. Ein Programm, moderner und säkularer als fast überall sonst auf der Welt. 1952 wurde die Türkei Teil der Nato, aber ausgerechnet die Einführung eines Mehrparteiensystems gab den islamistisch-konservativen Kräften Auftrieb. Als Erdoğan 2013 Ministerpräsident wurde, wollte er das Land zwar in die EU führen, aber nachdem seine Partei mächtig geworden war, nahm der Staat unter ihm immer autokratischere Züge an. Die Opposition wurde in die Enge getrieben, jedes kritische Denken abgestraft.
Can Dündar erzählt davon, und von einem Jahrhundert dramatischer Ereignisse und des Ringens. Und er gibt einen Ausblick, wie es mit dem Land weitergehen könnte.