Mit Irene Diwiak / Elke Heidenreich / Necati Öziri

Friedenspreis des Deutschen Buchhandels
Belletristik
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  • © Leonie von Kleist
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Wir leben zwar im postheroischen Zeitalter – zu martialisch waren die alten Helden, zu gewalttätig, egozentrisch, zu laut, männlich, reich, religiös – doch kommen wir wirklich ohne Heldenfiguren aus? Oder ist es angesichts multipler Krisen nicht angebracht, neue Helden und Heldinnen zu finden, die Mut machen und Identifikation stiften? Wir suchen in neuen Literaturen aus Kriegs- und Krisengebieten nach Inspiration für heutige Helden und Heldinnen – und finden sie. Es sind jene, die ausharren, die dableiben und lernen, mit Widrigkeiten umzugehen. Die, die zusammenhalten, sich gegenseitig unterstützen. Die, die die Toten würdevoll begraben. Die, die sich in ihre Erinnerung flüchten oder in Gedankenwelten. Die, die angesichts des Grauens noch Schönheit heraufzubeschwören vermögen. Es ist ein Dorf gegen einen Ölkonzern. Eine Frau im Gefängnis, die in die Vergangenheit reist. Ein Vater auf der Suche nach seinem Sohn, ein Onkel auf der Suche nach seinem Neffen. Die Erinnerung an eine Bäckerei.

Im Rahmen von OPEN BOOKS lesen während der Internationalen Buchmesse in Frankfurt Schriftsteller:innen in der Veranstaltungsreihe „Zwischen Zeilen. Eine Stunde Schönheit“ aus den Werken ihrer Kolleg:innen aus Kriegs- und Krisengebieten. Bewaffnete Konflikte, Besatzung, Unterdrückung, Wirtschaftskrisen und Naturkatastrophen beeinträchtigen einerseits das Recht auf freie Meinungsäußerung und behindern den Zugang zu einer freien und unabhängigen Literatur. Andererseits droht ihr, inmitten von Gewalt und Leid, nicht mehr wahrgenommen zu werden. In Zeiten, in denen die Schreckensnachrichten überwiegen, wollen die Lesenden uns mit »Zwischen Zeilen« daran erinnern, wie notwendig die Literatur von diesen Orten und für diese Orte ist: kraft ihrer Schönheit und Menschlichkeit und aufgrund der von ihr vermittelten Fiktionen und Fantasien.

Irene Diwiak liest Ava Farmehri

Elke Heidenreich liest Tanja Maljartschuk

Necati Öziri liest Aram Pachyan

Moderation: Jona Elisa Krützfeld